Spanische Beamte müssen zu einer Krisensitzung zusammenkommen, nachdem britische Touristen über „unmenschliche“ Warteschlangen empört sind

Eine Krisensitzung hochrangiger spanischer Politiker wurde einberufen, nachdem britische Reisende zu Beginn der Schulferien in zweistündigen Warteschlangen und „unmenschlichen“ Bedingungen festsaßen, bevor sie es überhaupt durch die Passkontrolle geschafft hatten.

Am Montag (26. Mai) saßen rund 500 britische Urlauber bis zu 45 Minuten lang auf dem Rollfeld des Flughafens Teneriffa Süd fest. Beim Aussteigen fanden sie defekte Rolltreppen und lange Warteschlangen vor dem Terminal vor, wo ihre Pässe kontrolliert werden mussten.

Einige Reisende berichteten, dass am Flughafen nur zwei Passkontrollschalter von vier Beamten besetzt waren. Die Passagiere seien in eine Situation gedrängt worden, die als „klaustrophobisch“ und „Dritte Welt“ beschrieben wurde.

Lourdes Tourecillas, eine Anwohnerin, die aus Bristol zurückkehrte, sagte gegenüber Canarian Weekly : „Einige Eltern hoben ihre Kinder auf die Schultern, damit sie nicht erstickten“, und fügte hinzu: „Es gab keine Toiletten und die Menschen waren sichtlich verzweifelt.“

Die Präsidentin des Regierungsrats von Teneriffa, Rosa Dávila, hat angesichts des Vorfalls eine Krisensitzung einberufen, da Chaos und lange Warteschlangen während der Haupttourismuszeiten zu einem häufigen Problem auf dem stark frequentierten Flughafen geworden sind.

Dávila bezeichnete die Situation als „inakzeptabel“, machte jedoch dafür den anhaltenden Mangel an ausreichend Personal für die Grenzkontrollen verantwortlich, seit Großbritannien die Europäische Union verlassen hat.

Sie fügte hinzu: „Das ist ein strukturelles Problem. Wir können nicht mit der gleichen Personalstärke weiterarbeiten wie vor dem Brexit.“

Ein großes Problem für Reisende war am Montag die Unfähigkeit der automatisierten Kontrollsysteme des Flughafens, Kinderpässe zu verarbeiten. Familien mussten daher mit Kindern und Gepäck stundenlang in schwülen, langen Schlangen anstehen, um ihren Urlaub zu beginnen.

Die Ratspräsidentin erklärte, sie habe an Politiker auf dem Festland geschrieben, aber keine nennenswerte Antwort erhalten. „Es herrscht ein eklatanter Mangel an Respekt gegenüber Teneriffa. Wir kümmern uns vor Ort um die Versorgung mit lebenswichtigen Dienstleistungen, aber ohne staatliche Unterstützung sind wir dem Untergang überlassen“, sagte sie.

Lope Afonso, Tourismusminister Teneriffas, warnte: „Das ist der erste Eindruck, den unsere Besucher bekommen. Nach stundenlangem Flug müssen sie lange warten, ohne dass ihnen jemand eine Erklärung gibt. Das ist nicht akzeptabel und schadet unserem Ruf als hochwertiges Reiseziel“, sagte er.

„Teneriffa ist im globalen Wettbewerb wettbewerbsfähig. Andere Länder haben ihre Systeme seit dem Brexit angepasst. Warum haben wir das nicht getan?“

Er richtete auch eine Warnung an Sommerreisende, falls die Politiker auf dem Festland keine Maßnahmen ergreifen: „Wir brauchen sofortige Lösungen, um zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert, insbesondere angesichts der bevorstehenden geschäftigen Sommersaison.“